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DIE MILITÄRGRENZE -
EIN HABSBURGISCHER "LIMES"


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GESCHICHTE UND ABSCHNITTE DER MILITÄRGRENZE

König Ludwig I. und König Matthias Corvinus gelten infolge der Errichtung bzw. Besiedelung des Kapitanats von Zengg, das die spätere Karlstadter Grenze bildete, als Begründer der Militärgrenze. Unter Ferdinand I. 1538 erhielten vor den Türken fliehende Serben (Rascianer) an der Grenze zum Osmanischen Reich drei Kapitanate, die die spätere Warasdiner Grenze bildeten, wofür sie sich zum Grenzdienst verpflichteten. Darüber hinaus wurden Ihnen als besondere Privilegien Steuerfreiheit und das Recht, auf türkischem Gebiet Beute zu machen, zugestanden. Die Grenzbewachung wurde zunehmend mit deutschen Söldnern verstärkt, die auch den selbstbewußten Wehrbauern militärische Zucht beibringen sollten.

1683 kam nach der Vertreibung der Türken aus den verbliebenen Territorien des Türkenreiches in die nun erweiterte Militärgrenze ein neuerlicher Strom von serbisch-orthodoxen Zuwanderern. Nach dem Frieden von Karlowitz 1699 entstanden drei Grenzgeneralate: das Karlstadter, Warasdiner und Banaler Grenzgeneralat. Unter Leopold I. 1702 kam es unter der Verwaltung des Hofkriegsrats und der kaiserlichen Kammer in Wien aus den längs der Save, Theiß und Maros gelegenen Gegenden zur Bildung der Slawonisch-Syrmischen Grenze, später der Banater und Siebenbürgischen Grenze, die 1747 teilweise Ungarn einverleibt wurden. In Siebenbürgen übten vor allem die magyarischen Szekler und die Rumänen den Grenzschutz aus.

1869 umfasste die österreichisch-ungarische Militärgrenze, die 1849 ein eigenes Kronland wurde, 33.422 Quadratkilometer mit 1,2 Millionen Einwohnern und erstreckte sich als schmaler Landstreifen von der Adria bis nach Nord-Siebenbürgen. Sie kann als habsburgischer "Limes" bezeichnet werden, der für fast 200 Jahre in einer Länge von rund 1.500 Kilometern die Südgrenze des Habsburgerreiches zum Osmanischen Reich sicherte. Das Land war zur Abwehr gegen die Osmanen streng militärisch organisiert und bestand aus folgenden Abschnitten:

Karlstädter Grenze
Banaler Grenze
Warasdiner Grenze
Slawonische Grenze
Tschaikisten-Bataillon (Titler Grenzbataillon)
Siebenbürger Grenze


In ihrer Gesamtheit enthielt die Militärgrenze 17 Infanterie-Grenzregimenter und 1 Grenzbataillon mit den dazugehörigen Landbezirken und 12 Militärkommunitäten. Die Kroatische Militärgrenze, die aus der Karlstadter, Warasdiner und Banaler bestand, und Slawonische Militärgrenze wurden 1878 dem Königreich Kroatien-Slawonien einverleibt. Die Banater Militärgrenze mit dem bis dahin zu Slawonien-Syrmien gehörenden Tschaikisten-Bataillon (1763) im Donau-Theiß-Winkel kam 1872 zum Königreich Ungarn und bildete Teile der Komitate Bacs, Temes und Krasso. Die Siebenbürger Militärgrenze bestand aus der Szekler (1764) und Walachischen (1766) und ging bereits 1851 im Großfürstentum Siebenbürgen auf.
 
 

DAS DEUTSCH-BANATER REGIMENT

Zwischen 1766-1773 wurde das Deutsch-Banater Regiment oder auch Grenzinfanterieregiment Nr. 12 formiert und bereits 1776 territorial reorganisiert. Es bestand danach aus folgenden 12 Kompanien mit Stationen (Standorten):

1. Kompanie Alibunar
    Alibunar, Karlsdorf (Banatski Karlovac), Ilandja, Lokve (Sv. Mihajlo), Seleusch

2. Kompanie Glogon (Glogonj)
    Glogonj, Bortscha, Debeljatscha, Apfeldorf (Jabuka), Franzfeld (Kacarevo),
    Kovatschica, Sefkerin

3. Kompanie Grebenaz
    Grebenaz, Dubowatz, Zagajica, Kajtasovo, Oresac, Parta

4. Kompanie Isbischte
    Isbischte, Nikolinci, Ulma

5. Kompanie Jarkowatz
    Jarkowatz, Margitica (Banatska Dubica), Dobritza, Ludwigsdorf (Padina),
    Samosch, Usdin

6. Kompanie Kubin (Kovin)
    Kubin (Kovin), Gaj, Deliblato, Ostrowa, Ploschitz (Plocica)

7. Kompanie Neudorf (Banatsko Novo Selo)
    Neudorf (Banatsko Novo Selo), Petersdorf (Vladimirovac), Zrepaja (Crepaja)

8. Kompanie Homolitz (Omoljica)
    Homolitz (Omoljica), Bawanischte, Brestowatz

9. Kompanie Oppowa (Opovo)
    Oppowa (Opovo), Baranda, Sakula

10. Kompanie Perles
    Perles, Idwor, Farkasdin, Tschenta

11. Kompanie Startschowa (Starcevo)
    Startschowa (Starcevo), Dolowo

12. Kompanie Tomaschewatz
    Tomaschewatz, Botosch, Orlowat



Letzte Überarbeitung: / Last update: / Dernière mise à jour: 20.11.1999. Ergänzungen, Kommentare, Anfragen und Anregungen bitte an: genea@gmx.net. Supplements, comments, questions and suggestions please to: genea@gmx.net. Compléments, commentaires, questions et propositions s'il vous plaît à: genea@gmx.net

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